Dissertation zum sommerlichen Verhalten von Gebäuden

Fragen zu Bauphysik und Rechenkern
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Admin_Nackler
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Dissertation zum sommerlichen Verhalten von Gebäuden

Beitrag von Admin_Nackler »

Im Zuge der Anfang des Jahres 2017 fertiggestellten Dissertation "Sommerlicher Wärmeschutz - Vergleich von Berechnungsansätzen und Entwicklung eines Planungsinstrumentes für Entwurfsfindung und Nachweis" ist die Basisversion von Thesim3D entwickelt worden. Viele Grundlagen können in der Arbeit nachgelesen werden.

Ein kleines Update aus aktueller Sicht:

- Die neue Fassung der OIB-Richtlinie 6 aus dem Jahr 2019, seit 1. 2. 2020 für Wien gültig, enthält völlig andere Vorgaben zum sommerlichen Raumverhalten. Überwärmung gilt nach der neuen Richtlinie als vermieden, wenn die operative Temperatur im Raum einen Grenzwert nicht überschreitet, der vom Tagesmittelwert der Außenluft am Gebäudestandort abhängig gemacht wird. Das ist ein Widerspruch zur aktuellen Ausgabe der ÖNorm B8110-3 und sehr kritisch zu sehen, da damit Bewohnern an unterschiedlichen Standorten auch unterschiedliche, zum Teil sehr hohe (um 30°C), maximale Raumtemperaturen zugemutet werden! Implizit bedeutet es auch, dass das sommerliche Raumverhalten nun generell per thermischer Simulation zu errechnen ist, was wiederum positiv zu sehen ist.

- Bei dem Verfassen der Arbeit (2012-2017) bestand noch die Auffassung, dass in unseren Breiten eine sommerliche Überwärmung von Räumen allein durch bauliche Maßnahmen und ohne aktive Kühlung verhindert werden kann. Der stetige Anstieg der sommerlichen Außentemperaturen (Klimawandel) legt es aber nahe, diese Auffassung ein wenig zu relativieren bzw. zu ersetzten und durch die Forderung nach einer nachhaltigen Absenkung der erforderlichen Kühlleistungen zu ersetzen - zumindest an Orten, wo passive Maßnahmen nicht zum gewünschten Ziel führen.
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